Friedenskinder Projekt in Kambodscha

„Die Kinder sind aus ärmlichsten Verhältnissen. Ihre einzige Chance, rauszukommen, ist Bildung. Das wissen sie auch selbst.“
Arevik Simonyan betreut für den Verein Friedenskinder das Projekt in Kambodscha
RZ Koblenz und Region vom Montag, 6. Januar 2014, Seite 21 (0 Views)

Von unserer Redakteurin Doris Schneider
M Koblenz. Über den eigenen Tellerrand schauen, über das Leid in vielen Teilen der Welt nicht hinwegsehen – das Engagement des Koblenzer Vereins Friedenskinder ist groß und vielfältig. Auch in Kambodscha werden Projekte unterstützt. Da ist im vergangenen Jahr viel erreicht worden.
Lange war die Hilfsorganisation KFKO (Khmer for Khmer Organization), ein von ehemaligen Mönchen gegründetes Waisenheim, selbst sozusagen heimatlos. Jetzt aber ist ein festes Gebäude angemietet worden, in dem 22 Kinder leben, erzählt die Koblenzerin Arevik Simonyan.
Während eines Freiwilligendienstes kam die heute 32-Jährige durch Zufall in Kontakt zu KFKO und wenig später ebenfalls mehr oder weniger durch Zufall zu dem Verein Friedenskinder. Seitdem betreut sie dort das Projekt in Kambodscha und konnte sich gerade vom Fortgang überzeugen: „Für uns sind es noch immer sehr ärmliche Verhältnisse“, sagt sie. „Aber für die Kinder in Kambodscha ist es fast schon Luxus.“ Die Mädchen und Jungen im Alter zwischen 6 und 14 Jahren schlafen nur noch jeweils zu viert in einem Etagenbett, nicht mehr wie früher alle auf ganz engem Raum und auf dem nackten Boden. Sie beteiligen sich bei der Hausarbeit, spielen. „Es ist wie eine Familie – nur mit sehr vielen Kindern“, lacht die junge Frau.
Und sie gehen natürlich zur Schule und bekommen außerdem Förderunterricht in Englisch. „In Kambodscha gibt es viel Tourismus, da haben sie später sehr große Chancen, Arbeit zu finden“, sagt die Koblenzerin. „Als ich vor einem Jahr dort war, sprachen die meisten noch nicht so gut, aber diesmal war das wirklich schon prima.“
Ganz in der Nähe des Kinderheims ist ein Slumgebiet. „Dort leben die Menschen in sehr, sehr ärmlichen Verhältnissen“, sagt Arevik Simonyan. Wann immer es möglich ist, versucht die Organisation deshalb, ein bisschen Reis abzugeben – ein Tropfen auf dem heißen Stein, sagt die Projektbetreuerin. Ein Teil der Kinder wird außerdem in einer Art Kindergarten betreut, wo sie nicht nur beaufsichtigt, sondern auch schon spielerisch auf die Schule vorbereitet werden. Etwa 80 Kindern soll so die Möglichkeit gegeben werden, in der Schule später eventuell besser mitzukommen und so die Grundlagen für ein besseres Leben zu legen. „Bildung ist ihre einzige Chance.“
Y Mehr Infos gibt es unter www.friedenskinder.de
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