„Blick aktuell“ unterstützt die Arbeit der Friedenskinder
Durch die Unterstützung von Frau Ute Weiner, der Redaktionsleiterin der Wochenzeitung „Blick aktuell“, erhält der Verein mal wieder die Möglichkeit, seine Arbeit MIT der Kontoverbindung IBAN DE19 5705012000 0021 1011 in einer Zeitung zu veröffentlichen.
Es sollen bis zum Januar 2016 Sechs Berichte erscheinen.
Recherchiert und geschrieben haben alle unten stehenden Artikel Rouven Wangelin; den Stoff dazu und die Fotos haben die Projektleiter Petra Schmidt-Sauer, Arif Minhas und Ba Hai Nguyen beigesteuert.
4. Bericht vom 17.12.2015
Vorstellung des Projekt Vietnam
Friedenskinder ermöglichen schwerstkranken Kindern eine Herzoperation
Vietnam: Koblenzer Verein konnte mit Spendengeldern schon 405 Mädchen und Jungen zu einer lebensrettenden OP verhelfen
Dass bedürftige Kinder genügend zu essen haben und eine medizinische Grundversorgung sowie eine ordentliche Schulbildung erhalten, sind wesentliche Ziele der Friedenskinder-Projekte in Kenia und Pakistan, die „Blick aktuell“ in den vergangenen beiden Ausgaben vorstellte. Buchstäblich ums nackte Überleben geht es indessen beim Friedenskinder-Projekt in Vietnam: Kindern, die mit schweren Herzfehlern zur Welt kamen, ermöglichte der Verein bereits in 405 Fällen eine lebensrettende Herzoperationen. Auch der mittlerweile zwölfjährigen Ka-Dung konnten die Koblenzer auf diese Weise helfen.
Wenn Friedenskinder-Projektleiter Ba Hai Nguyen im Januar einmal mehr in seine frühere Heimat reist, will er auch bei Ka-Dung in der südvietnamesischen Stadt Bao Loc vorbeischauen. Seit das Mädchen im Dezember 2011 und wenige Monate später erneut am offenen Herzen operiert wurde, stehen Besuche bei der Familie des Mädchens regelmäßig auf seinem Programm. „Ka-Dungs Eltern leben mit fünf Kindern auf engstem Raum“, erzählt der 60-Jährige. „Trotzdem laden sie mich immer ein, mit ihnen in ihrem kleinen Haus zu übernachten.“
Obwohl Ba Hai Nguyen keine großen Ansprüche an seine Unterkünfte hat – 1979 kam er als Flüchtling nach Deutschland und ist mit einfachen Verhältnissen vertraut – schläft er dann doch lieber in einem kleinen Hotel in der Nachbarschaft. Dafür verbringt er tagsüber umso mehr Zeit mit dem Mädchen. „Ka-Dungs Eltern sind unserem Verein bis heute enorm dankbar, dass wir ihnen damals das Geld für die beiden Operationen geben konnten“, sagt der stellvertretende Vereinsvorsitzende. Ohne diese Eingriffe – das betonten die Eltern immer wieder – wäre ihre Tochter vermutlich längst nicht mehr am Leben.
„Agent Orange“ und die Spätfolgen
In keinem anderen Land der Erde werden so viele Kinder mit gravierenden gesundheitlichen Beeinträchtigungen geboren wie in Vietnam. Die Ursache dafür ist gemeinhin bekannt, selbst überregionale Medien wie die „Tagesschau“, die „FAZ“ oder der „Spiegel“ berichteten wiederholt darüber: Im Vietnamkrieg, der von 1965 bis 1975 wütete, setzten die USA immense Menge des hochgiftigen Entlaubungsmittels „Agent Orange“ ein. Experten gehen von bis zu 50 Millionen Litern aus. In Gegenden, in denen amerikanische Soldaten das Gift in besonders hoher Menge einsetzten, sind noch heute zahlreiche Menschen – Schätzungen zufolge etwa 150.000 Personen – von den Spätfolgen der Kontaminationen betroffen. Auch schwere angeborene Herzfehler wie im Fall von Ka-Dung sind leider keine Seltenheit.
Ba Hai Nguyen, der diese Hintergründe kennt, ist sich im Klaren darüber, dass eine kleinere Hilfsorganisation wie die Friedenskinder mit derzeit 320 Mitgliedern nur einem Bruchteil der Opfer helfen kann. Doch selbst wenn es nur einige wenige wären, würde sich das Engagement in seinen Augen lohnen. „Ka-Dung und all die anderen Kinder, denen wir mit einer Herz-OP nachhaltig helfen konnten, sind der lebende Beweis dafür, dass unsere Arbeit sinnvoll und wichtig ist“, ist er überzeugt. Dass sie mitunter auch sehr zeitintensiv und anstrengend ist, nimmt er gerne in Kauf.
Zumal er in seiner Frau Helena, die er in Koblenz kennenlernte, seinen drei erwachsenen Kindern und vielen weiteren deutschen und vietnamesischen Partnern Menschen an seiner Seite weiß, die ihn bei seiner Arbeit moralisch und aktiv unterstützen. „Meine Frau und ich waren schon mehrmals gemeinsam in Vietnam unterwegs, um unsere Hilfsprojekte voranzubringen. Auch bei uns zuhause in Bonn leistet sie hierfür eine Menge Arbeit.“
Zusammenarbeit mit einem katholischen Frauenorden
Nguyens engste Partner in Vietnam sind – obwohl die Bevölkerung mehrheitlich atheistisch oder buddhistisch ist – katholische Ordensschwestern in der alten Kaiserstadt Hue. Deren Leiterin, Schwester Anna-Hue, war es auch, die Ba Hai Nguyen vor gut sieben Jahren auf die Not zahlreicher herzkranker Kinder in ihrem Land hingewiesen hatte. „Schwester Anna Hue stellt den Kontakt zu den betroffenen Familien her, leitet alles Erforderliche für die Operationen in die Wege und kümmert sich um die Nachsorge der kleinen Patienten“. Auch in allen finanziellen Dingen kann er sich voll auf die Ordensfrau verlassen.
„Die 430 Herzoperationen, die wir bisher durchführen lassen konnten, kosteten im Schnitt rund 1200 Euro.“ Je nach Art und Schwere der Erkrankung werden zwischen 50 und 100 Prozent der Behandlungskosten von den Krankenkassen zurückerstattet. Doch zunächst einmal müssen Familien, die ihr schwerkrankes Kind operieren lassen, in Vorlage treten. „Sie müssen Geld aufbringen, das viele betroffene Eltern nicht haben.“
Die Eltern der damals achtjährigen Ka-Dung hatten 2011 ebenfalls nicht die nötigen Mittel, um ihre zweitjüngste Tochter operieren zu lassen. „Ka-Dungs Eltern bewirtschaften eine Kaffee-Plantage und verdienen umgerechnet zusammen rund 100 Euro im Monat. Sie hätten sich auf Jahre verschuldet, wenn sie das Geld für die beiden Herzoperationen hätten vorlegen müssen.“ Erschwerend kam hinzu, dass Ka-Dung zu den wenigen kleinen Patienten gehörte, welche die Kardiologen mehr als einmal operieren mussten, bis sie die Behandlung erfolgreich abschließen konnten.
Ka-Dung will Krankenschwester werden
Wer Ka-Dung heute sieht, glaubt kaum, wie schwach und hinfällig sie vor den beiden Operationen war. Sie kann zur Schule gehen, Sport treiben oder ihren Eltern bei der Kaffee-Ernte helfen. „Später möchte sie unbedingt Krankenschwester werden“, verrät Ba Hai Nguyen.
Sollten sich ihre Träume erfüllen, wird sie früher oder später vermutlich selbst ihren ersten Patienten pflegen, der mit den Spätfolgen von Agent Orange zu kämpfen hat. Wer wohl dann für dessen Behandlungskosten aufkommen wird? Fakt ist: Trotz der schwerwiegenden Folgen, die der massive Einsatz von „Agent Orange“ für die vietnamesische Bevölkerung hatte, weigern sich die USA bis heute, die Betroffenen angemessen zu entschädigen.
Zwar hatte es in den Vereinigten Staaten Sammelklagen von vietnamesischen Agent-Orange-Opfern gegeben. Doch diese waren 2005 von einem US-Gericht abgewiesen worden. Zur Begründung hieß es damals: Beim Einsatz von Agent Orange habe es sich um keine chemische Kriegsführung gehandelt und somit sei auch nicht gegen internationales Recht verstoßen worden.
Kontakt:
Friedenskinder Koblenz e.V.
Bernd Wangelin (Vorsitzender)
Telefon: 0261-72844
E-Mail: bernd.wangelin@friedenskinder.de
Internet: www.friedenskinder.de
Bankverbindung:
Sparkasse Koblenz
IBAN: DE 1957 0501 2000 0021 1011
BIC: MALADE51KOB
3. Bericht vom 10.12.2015
Vorstellung des Projekt Pakistan
Nachhaltige Hilfe für pakistanische Kinder
„Friedenskinder“ betreiben in der Stadt Mahey seit April eine eigene Schule – „Blick aktuell“ wirbt um Spenden für Winterjacken
Bisweilen geschehen Dinge, die niemand vorhersehen kann und spontanes Handeln erfordern: in diesem Fall ein schwerer Autounfall. Iftkahar Minhas, bisheriger Leiter des Friedenskinder-Schulprojekts in Pakistan, verunglückte Anfang November bei einem Verkehrsunfall schwer. Während der Fahrer des Wagens, mit dem Minhas unterwegs war, an den Folgen des Unfalls starb, zog sich der Friedenskinder-Mitarbeiter mehrere Brüche und innere Verletzungen zu.
„Iftkahar ist inzwischen gottseidank übern Berg und kommt langsam wieder auf die Beine“, zeigt sich Bernd Wangelin, Vorsitzender der Koblenzer Hilfsorganisation, erleichtert. Seine Informationen über den Genesungsprozess sind aus erster Hand. Arif Minhas, in Deutschland lebender Projektverantwortlicher für Pakistan und überdies ein Cousin des Verletzten, flog bereits wenige Tage nach dem Unglück in seine ehemalige Heimat – nicht nur um seinem Verwandten beizustehen, sondern auch, um kommissarisch dessen Aufgaben zu übernehmen.
„Seit Arif Minhas wieder in Pakistan ist, hat er übergangsweise die Projektleitung vor Ort übernommen“, berichtet Wangelin. Eine seiner wesentlichen Aufgaben sei es momentan, die im April dieses Jahres eröffnete Schule bei den zuständigen Behörden offiziell registrieren zu lassen. „Da Arifs Cousin wegen seiner Verletzungen auf absehbare Zeit ausfällt, muss sich künftig auch jemand anderes um die Schulverwaltung kümmern. Er hat hierfür eine erfahrene Lehrerin vorgesehen, mit der er zurzeit die künftige Zusammenarbeit koordiniert.“
Kinderwunsch: Turnschuhe für den Sportunterricht
Voraussichtlich am 15. Dezember wird Arif Minhas wieder zuhause in Deutschland bei seiner Familie sein. Bis dahin möchten er und seine pakistanischen Partner auch die Winterjacken und Turnschuhe für die insgesamt 84 Schüler des „Mohamad Khan Elemantary Education Center“ besorgt haben, wie die pakistanische Friedenskinder-Grundschule offiziell heißt. Dass „Blick aktuell“ über einen Spendenaufruf dabei hilft, diese Anschaffung möglich zu machen, kommt bei den Kindern und ihren Lehrern prima an.
„Jetzt im Winter kann es in Mahey empfindlich kalt werden“, betont Bernd Wangelin. „In manchen Nächten fällt die Temperatur auf unter null Grad.“ Da die allermeisten Schüler aus sehr armen und kinderreichen Familien kommen, können sich viele Eltern eine warme Jacke für ihre Kinder kaum leisten. Darum die Idee zu dieser Spendenaktion.
Turnschuhe möchten die Friedenskinder für die Schüler kaufen, damit sie an der Grundschule in Zukunft auch Sportunterricht anbieten können. „Unweit des Schulgeländes haben unsere pakistanischen Partner erst kürzlich ein Volleyballfeld erbaut“, erzählt der Vorsitzende. Das Areal ist groß genug, um darauf auch Cricket zu spielen – die beliebteste Sportart in Pakistan.
Engagement begann nach Flutkatastrophe
Das Engagement des Vereins „Friedenskinder Koblenz“ in Pakistan begann im Sommer 2010. Damals hatte der Fluss Indus weite Teile des südasiatischen Landes überschwemmt. Mehr als eine Million Menschen verloren dabei ihre Häuser. Der mittlerweile 54-jährige Arif Minhas leistete im Auftrag des Vereins Soforthilfe für Betroffene der Flutkatastrophe. Er und sein Team bauten Häuser wieder auf, bohrten Brunnen für die Trinkwasserversorgung und leisteten medizinische Hilfe.
Zwei Jahre später weiteten die Friedenskinder ihre Hilfen auf den Bildungsbereich aus. Insgesamt 24 Kinder, die bis dahin als Lohnsklaven in Ziegeleien harte körperliche Arbeit verrichten mussten, konnten dank finanzieller Unterstützung seitens der Hilfsorganisation fortan eine Schule besuchen.
Im vergangenen Jahr schließlich brachten die Friedenskinder ihre eigene Schule auf den Weg. Rund 30 000 Euro an Spenden und Mitgliedsbeiträgen waren nötig, um ein ehemaliges Wohnhaus in Mahey unweit der pakistanisch-indischen Grenze in eine neue Schule zu verwandeln. Unter den 84 Erst- und Zweitklässlern, die diese seit dem Frühjahr besuchen, sind auch viele Kinder, die früher in der Ziegelbrennerei arbeiten mussten. Hinzu kommen mehr als 70 Mädchen und junge Frauen, die in angegliederten Werkstätten zu Näherinnen ausgebildet werden. „Die schönen Schuluniformen unserer Grundschüler haben unsere jungen Näherinnen angefertigt“, sagt Arif Minhas nicht ohne Stolz.
Acht Klassenstufen soll das nach dem Vater des Projektleiters benannte „Education Center“ in einigen Jahren haben. Bauliche Kosten fallen vorerst keine mehr an, aber um die Schule zu betreiben und auch bedürftigen Kindern den Schulbesuch zu ermöglichen, muss der Verein jährlich fast 10 000 Euro aufbringen.
Dass der Verein dazu in der Lage ist, steht derzeit außer Frage. „Langfristig sind wir jedoch auf weitere Förderer angewiesen, die uns dabei helfen, unser Schulprojekt in Mahey erfolgreich fortzuführen“, betont Wangelin. So wie beispielsweise das Lahnsteiner Johannes-Gymnasium, das die Arbeit in Pakistan aktiv unterstützt.
Auf eine mindestens 30-jährige Nutzung des sanierten Gebäudes zu Unterrichtszwecken haben sich die pakistanischen und deutschen Partner vertraglich verpflichtet. Arif Minhas hofft, dass in dieser Zeit möglichst viele Kinder und Jugendliche aus bedürftigen Familien die Grund- und Nähschule durchlaufen. Und: Dass sein durch den Unfall noch immer arg beeinträchtigter Cousin bald wieder fit genug ist, um die Friedenskinder-Projekte vor Ort zu leiten.
Über die Projektarbeit des Vereins „Friedenskinder“ in Vietnam berichtet Blick aktuell in der nächsten Ausgabe.
Kontakt:
Friedenskinder Koblenz e.V.
Bernd Wangelin (Vorsitzender)
Telefon: 0261-72844
E-Mail: bernd.wangelin@friedenskinder.de
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2. Bericht vom 03.12.2015
Vorstellung des Projekt Kenia
Mit vollem Bauch lernt’s sich besser
In Kenia betreibt der Koblenzer Verein Friedenskinder eine Vorschule und eine „Primary-School“
Die Herbstferien verbrachte Petra Schmidt-Sauer nicht etwa „chillend“ auf dem Sofa. Nein, wie schon in den Jahren zuvor flog die Förderschullehrerin mit weiteren Mitarbeitern der Hilfsorganisation „Friedenskinder Koblenz“ für zwei Wochen nach Kenia, um das Schulprojekt des Vereins in der Stadt Nakuru weiter voranzubringen. Anfang November war es wieder so weit.
„Unser Verein unterhält in Nakuru eine Vorschule, die ,Mirisa-Academy`, und seit knapp zwei Jahren auch eine Primary-School“, berichtet die Projektleiterin. Eine Primary-School – das ist im kenianischen Schulsystem eine Art Gesamtschule für Schüler der Klassenstufen eins bis acht. „Unser Ziel ist es, den Mädchen und Jungen in unseren beiden Einrichtungen eine unbeschwerte Schulzeit zu ermöglichen“, betont sie. „Vor allem in Kenia gilt: Wer eine gute Schulbildung vorweisen kann, hat auf dem hart umkämpften Arbeitsmarkt viel bessere Chancen.“
Da die Friedenskinder nicht nur für die Gewährleistung des Unterrichts, sondern auch für den Bau und die Instandsetzung der Schulgebäude verantwortlich zeichnen, sind unter den Kenia-Reisenden immer auch einige handwerklich und technisch versierte Helfer. Petra Schmidt-Sauers Mann Paul Sauer etwa, ein Straßenbauer-Meister mit eigenem Betrieb in Koblenz, setzt seine baulichen Fähigkeiten schon seit über zehn Jahren zum Wohl von Menschen in Kenia ein.
Anfangs, indem er mit Schülern der Berufsbildenden Schule Betzdorf-Kirchen und deren Lehrer Paul Rink einen riesigen Wasserbehälter für die Grundwasserversorgung baute sowie zwei Jahre später die Mirisa-Academy. Beim diesjährigen Einsatz indessen stand ein ausgeklügeltes Be- und Entwässerungssystem für die Primary-School auf dem Programm. „Es ging darum, Regenwasser nutzbar zu machen, das bis dahin einfach im Boden versickerte“, erzählt Friedenskinder-Vorstandsmitglied Karl-Heinz Schuster, der der fünfköpfigen Projektgruppe angehörte.
Reiche Ernte im Schulgarten
Die mühsame ehrenamtliche Arbeit der Helfer zahlte sich aus: Das kostbare Nass versickert nun nicht mehr im kargen Boden, sondern wird in mehreren 1000-Liter-Tanks gesammelt und für die Bewässerung des schuleigenen Gemüsegartens genutzt. „Der Schulgarten ist sehr ertragreich“, freut sich Petra Schmidt-Sauer. „Geerntet werden dicke Kohlköpfe, Karotten, Zwiebeln, Zucchini und Kürbisse. Papaya-Bäume liefern zusätzlich vitaminreiches Obst für die Kinder.“
Überhaupt ist das Thema „Essen“ von zentraler Bedeutung für das Projekt. „Unsere Schulen befinden sich in einem ländlich geprägten Gebiet am Stadtrand von Nakuru. Die Menschen dort leben in einfachsten Verhältnissen, manche am Existenzminimum. Die meisten Familien sind kinderreich. Da ist es für viele Eltern ein Segen, dass ihre Kinder in unseren Schulen nicht nur guten Unterricht, sondern auch täglich ein Frühstück und ein warmes Mittagessen erhalten.“ Eine weitere Leistung, für die die Friedenskinder gerade stehen, ist die medizinische Grundversorgung der Kinder. Auch für sämtliche Personalkosten – es arbeiten ausschließlich Kenianer an den beiden Schulen – kommen die Friedenskinder und ihre Förderer auf.
Die Mirisa-Academy wird derzeit von etwa 90 Kinder im Alter von drei bis sechs Jahren besucht. Weitere 60 Kinder lernen in der Primary-School. Tendenz klar steigend: „Als wir und unsere kenianischen Partner die Schule vor knapp zwei Jahren eröffneten, haben wir mit einer ersten Klasse angefangen“, sagt Paul Sauer. Die Jungs und Mädchen dieser Klassenstufe hatten zuvor die Mirisa-Academy besucht. „Inzwischen sind aus den Kindern unsere Zweitklässler geworden, während 30 weitere Kinder seit Anfang dieses Jahres die neuen Erstklässler sind.“ Im kommenden Januar geht abermals eine neue erste Klasse an den Start. Voraussichtlich 2021 sind alle acht Klassen vollzählig.
„Unser Verein hat in Kenia eine verantwortungsvolle Aufgabe übernommen“, sind sich Paul und Petra Sauer bewusst. Die Schule wächst, so auch die Kosten, die mit Hilfe von Schulpatenschaften und Spenden abgedeckt werden müssen. Bei den Friedenskindern nutzen sie deshalb jede Gelegenheit, um andere für ihr Projekt zu begeistern oder sogar als Förderer zu gewinnen.
„Wer fröhliche Kinder, motivierte Lehrer, Köchinnen, Gärtner und viele dankbare Eltern erleben möchte, der sollte einmal mit nach Nakuru kommen“, empfiehlt Karl-Heinz Schuster. Oder: Man schreibt den Mädchen und Jungen der Mirisa-Schulen einen schönen Brief, wie das bereits einige Grundschulklassen aus Koblenz und der Region tun. „Post aus Deutschland kommt in Kenia immer gut an und bleibt auch nie lange unbeantwortet“, weiß Petra Schmidt-Sauer. Die jüngsten Antwortschreiben aus Nakuru leitete sie gleich nach ihrer Rückkehr aus Afrika an die entsprechenden Klassen weiter.
Kontakt:
Friedenskinder Koblenz e.V.
Bernd Wangelin (Vorsitzender)
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1. Bericht vom 26.11.2015 /
Vorstellung des Verein
„Friedenskinder“ engagieren sich weltweit für notleidende Menschen
Blick aktuell unterstützt Weihnachtsaktion der Koblenzer Hilfsorganisation
Die Adventszeit begann für Ruth Nerger, Martina Schuster und vier weitere Helferinnen des Vereins „Friedenskinder Koblenz“ in gewisser Weise schon im Mai. Seither treffen sich die sechs Frauen nämlich einmal pro Woche und falten dekorative Weihnachtssterne und andere hübsche Papier-Artikel nach der Origami-Technik. „Mehr als 600 Sterne sind bereits fertig“, freut sich Schuster. Noch einige wenige wollen die Damen anfertigen, dann kann die Vorweihnachtszeit kommen.
Die meisten Sterne sind für den Koblenzer Weihnachtsmarkt bestimmt. Dort hat die Hilfsorganisation am 12. Dezember die Gelegenheit, ihre Produkte im „Karitativen Häuschen“ vorm Forum Mittelrhein zu verkaufen. In den vergangenen Jahren kamen dabei stets mehrere hundert Euro zusammen, die in die Projektarbeit des Vereins fließen. Bedürftigen Kindern in Afrika, Asien, aber auch hierzulande kommt die Arbeit der „Friedenskinder“ zugute.
Wie zahlreiche karitative Einrichtungen und Gruppen, die in der Vorweihnachtszeit verstärkt um Unterstützung werben, hat sich auch die Koblenzer Hilfsorganisation „Friedenskinder“ für die Adventzeit einiges vorgenommen: Stände auf Weihnachtsmärkten wollen besetzt und bestückt sein, interessierte Menschen über die Arbeit des Vereins informiert werden, Spenden- und Dankesbriefe geschrieben und versendet werden. Und das alles ehrenamtlich.
Der Einsatzort am ersten Adventwochenende: Der traditionelle Weihnachtsmarkt im Höhenstadtteil Arzheim, wo die Friedenskinder quasi Heimspiel haben. „Ein großer Teil unserer aktiven Mitglieder ist in Arzheim zuhause“, sagt der Friedenskinder-Vorsitzende Bernd Wangelin, der ebenfalls in dem Stadtteil wohnt. „Hier treffen wir uns einmal im Monat, um unsere weiteren Aktionen zu planen und hier finden sich auch immer wieder andere Vereine und Organisationen, die uns beim Helfen helfen“, weiß er das vielfältige Engagement der Arzheimer zu schätzen.
Winterjacken für pakistanische Schulkinder
Die Friedenskinder selbst, die momentan 320 Mitglieder haben, bereichern den Weihnachtsmarkt seit ihrer Gründung 2010 mit einer attraktiven Tombola und einem Kinderkarussell. Den Erlös – das haben sie im Vorstand so festgelegt – wollen sie diesmal für ihr Pakistan-Projekt verwenden. In dem südasiatischen Land betreibt der Verein seit dem vergangenen Jahr eine eigene Grundschule, die derzeit 84 Kinder aus größtenteils ärmeren Familien besuchen. Hinzu kommt eine Nähwerkstatt, in der rund 70 Mädchen ab 15 Jahren und junge Frauen zu Schneiderinnen ausgebildet werden. „Jungen Menschen die Chance auf eine bessere Zukunft zu geben, indem wir ihnen Schulbildung und eine berufliche Perspektive ermöglichen, sehen wir als eine unserer wichtigsten Aufgaben an“, betont Wangelin.
Obwohl die jährliche Durchschnittstemperatur in der Stadt Mahey, wo sich die Schule der Friedenskinder befindet, bei deutlich über 20 Grad liegt, kann es dort im Winter empfindlich kalt werden. „Im Dezember oder Januar gibt es nachts sogar manchmal Frost“, weiß Vorstandsmitglied Arif Minhas. Der 54-Jährige stammt selbst aus Mahey, das in der indisch-pakistanischen Grenzregion Punjab liegt. Mit den Weihnachtsmarkt-Erlösen, aber auch mit Spenden, die Leser „Blick aktuell“ anvertrauen, möchte er einheitliche Winterjacken für alle 84 Grundschüler anschaffen und – sofern dafür noch genug Geld übrig bleibt – Turnschuhe, damit in der Schule künftig auch Sport auf dem Stundenplan stehen kann.
Vor über 20 Jahren kam Arif Minhas als Flüchtling nach Deutschland. Nun setzt er sich als Projektleiter für benachteiligte Kinder in seiner früheren Heimat ein. In Pakistan lebende Verwandte und Bekannte erledigen die Arbeit vor Ort. Er selbst fliegt mindestens zwei Mal jährlich für mehrere Wochen nach Pakistan, um den Fortgang des Projekts zu koordinieren. Dass er dies mit der erforderlichen Umsicht und Verlässlichkeit tut, davon sind sie auch bei der rheinland-pfälzischen Landesregierung überzeugt: So zeichnete ihn Innenminister Roger Lewentz, der zugleich einer von fünf Friedenskinder-Schirmherren ist, 2011 für seinen beispielhaften Einsatz zu Gunsten notleidender Kinder mit einer Verdiensturkunde aus.
Ein weiteres Land, in dem engagierte Friedenskinder-Mitglieder Kindern aus armen Familien eine Schulausbildung ermöglichen, ist Kenia. Erst vor wenigen Wochen kehrte das Kenia-Team um die Projektleiter Petra und Paul Sauer von einem Arbeitseinsatz in der kenianischen Stadt Nakuru zurück. Dort betreibt die Hilfsorganisation eine Vor- und seit knapp zwei Jahren auch eine Grundschule. In beiden Einrichtungen erhalten alle Kinder täglich ein Frühstück und ein nahrhaftes Mittagessen.
Infoabend zum Kenia-Projekt
Um über den aktuellen Stand der Dinge in Nakuru zu informieren, lädt der Verein Friedenskinder zu einem Infoabend ein. Er beginnt am Mittwoch, 2. Dezember, um 19.30 Uhr im Caritashaus in Koblenz-Arenberg, Pfarrer-Kraus-Straße 150. Alle Interessierten sind herzlich eingeladen. Der Eintritt ist frei.
Über die Projektarbeit des Vereins „Friedenskinder“ in Kenia berichtet Blick aktuell in der nächsten Ausgabe.
Kontakt:
Friedenskinder Koblenz e.V.
Bernd Wangelin (Vorsitzender)
Telefon: 0261-72844
E-Mail: bernd.wangelin@friedenskinder.de
Internet: www.friedenskinder.de
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Verwendungszweck: Winterjacken für Pakistan