Wasser im Mittelpunkt der Ruanda-AG des Gymnasiums auf dem Asterstein
Astersteiner Gymnasiasten laufen von ihrem Wohnort zur Schule und unterstützen mit dieser Aktion Schulkinder im Partnerland Ruanda
Täglich treten Millionen von Schulkindern eine lange, beschwerliche und in Teilen auch gefährliche Wanderung an – ihren oft kilometerlangen Schulweg. Nicht wenige dieser Schulkinder müssen zudem das Futter für die Tiere der Schule, Brennholz oder Trinkwasser transportieren.
Um auf diese Situation, auch im rheinland-pfälzischen Partnerland Ruanda, aufmerksam zu machen, hatte die Ruanda-AG des Gymnasiums auf dem Asterstein alle Schüler der fünften bis siebten Klassen aufgerufen. Sie sollten an ihrem letzten Schultag vor den Ferien von ihrem Wohnort bis zur Schule laufen und dabei Wasser mitbringen.
Aus organisatorischen Gründen wurden die rund 250 Schüler zu sechs Gruppen zusammengefasst, die sich im Morgengrauen an zentralen Sammelpunkten einfanden und anschließend zusammen mit ihren Lehrern zwischen acht und zehn Kilometer zur Schule zurücklegten.
Vor Sonnenaufgang starteten beispielsweise 60 Schüler und drei Lehrer aus Eitelborn. Zweieinhalb Stunden später – gegen 9.15 Uhr – und rund 10 Kilometer weiter, war dann die Schule erreicht. Auf dem Schulhof hatte die Ruanda-AG einen Verpflegungsstand mit frischem Obst aus ökologischem Anbau und Wasser bereitgestellt. Dazu erklangen ruandische Lieder auf dem Schulhof und es wurde getanzt.
Nach der Wanderung füllten die Schüler ihr mitgebrachtes Brauchwasser in bereitgestellte Gefäße. Insgesamt fast 800 Liter Wasser wurden auf diesem Wege eigenhändig zur Schule befördert. Die Klassen 6a und 7b schleppten mit jeweils rund 100 Litern Wasser die größten Mengen und werden für diese Leistung mit einem Sonderpreis belohnt. Gleichzeitig diente dieser Lauf als Sponsorenlauf. Der Erlös wird zu gleichen Teilen für Projekte der Friedenskinder um ihren Vorsitzenden Bernd Wangelin, der Neven-Subotic-Stiftung für Ostafrika sowie für die Schüler des Gymnasiums auf dem Asterstein verwendet.
Das mitgebrachte Wasser wurde anschließend mithilfe einer 200 Meter langen Schülerkette bis zum grünen Klassenzimmer weitergereicht und in den dortigen Schulteich verfüllt.
Die Organisatoren der Ruanda-AG zeigten sich höchst zufrieden mit der Aktion. Schließlich konnte den Schüler auf diese Weise sehr eindringlich die Situation in Ruanda und an zahlreichen anderen Orten der Welt näher gebracht werden. Bei vielen anregenden Gesprächen während der Wanderung zeigten die Schüler sich sehr interessiert am Thema Ruanda. „Ich kann mir heute vorstellen, was es bedeutet, jeden Tag einen langen Fußweg zurücklegen zu müssen“. „ Immer möchte ich das nicht tun“, so nur zwei von zahlreichen Schülerstimmen. Die Ruanda-AG setzt mit dem zweiten Sternmarsch ihre Aktivitäten rund um das Thema „Nachhaltige Entwicklung in der Einen Welt“ fort. Derzeit bereiten sich die Schüler und Lehrer der AG auf den nächsten Besuch des ruandischen Partnerlandes und der Partnerschule im Jahr 2018 vor.
Zusätzliche Informationen zum Ruanda-Engagement an unserem Gymnasium gibt es im Internet unter www.gymnasium-asterstein.de/index.php/ aktivitaeten-ags/ruanda-ag
RZ Koblenz und Region vom Freitag, 14. Juli 2017, Seite 37 (0 Views)