Außenminister Sigmar Gabriel zu Gast beim Verein „Friedenskinder e.V.“- Blick Aktuell
Damit Kinder Kinder sein dürfen
Koblenz. Der im Frühjahr 2010 gegründete Verein „Friedenskinder e.V.“ aus Arzheim, leistet nachhaltige Hilfe für Kinder, die an den Folgen von Krieg, Katastrophen, Armut und Krankheit leiden oder auf andere Weise benachteiligt werden. Denn eins steht fest: Eine schöne Kindheit braucht vor allem eins: Frieden.
Die ausnahmslos ehrenamtlich tätigen Friedenskinder-Mitarbeiter engagieren sich für notleidende Kinder in Kenia, Vietnam, Sri Lanka, Pakistan, Kambodscha, Ruanda und „vor unserer Haustür“. In den Projektländern arbeiten Friedenskinder mit einheimischen Partnern zusammen, die die Hilfe vor Ort koordinieren. So beschreibt sich der Verein selbst in seiner Broschüre.
Doch hinter diesem Wort „Friedenskinder“ verbirgt sich sehr viel ehrenamtliches Engagement mit Projekten in den betroffenen Ländern und deren Regionen. Auf Wunsch von MdB Detlev Pilger, der Mitglied des Vereins und Kambodscha-Projektpate ist, bekam der Verein jetzt die Möglichkeit, in der Geschäftsstelle der Friedenskinder e.V. Koblenz in Arzheim, die laufenden Projekte dem Bundesaußenminister Sigmar Gabriel vorzustellen und zu erläutern.
Bernd Wangelin, erster Vorsitzender der Friedenskinder, begrüßte neben dem Außenminister Sigmar Gabriel und MdB Detlev Pilger, Innenminister des Landes Rheinland-Pfalz Roger Lewentz, den Schulleiter des Johannes Gymnasiums Rudolf Loch sowie den Schirmherrn Generalstaatsanwalt a.D. Norbert Weise, auf das Herzlichste.
Danach wurden die einzelnen Projekte von den zuständigen Projektleitern vorgestellt. Den Reigen eröffnete Annette Wangelin, die über „Einzelfallhilfen und die Unterstützung eines Kindergartens in Sri Lanka“, berichtete. Projektleiterin vor Ort in Sri Lanka, ist eine deutsch/srilankische Ärztin, die den Verein auf besondere Schicksale hingewiesen und um Hilfe gebeten hat. Hier ging es in erster Linie um Einzelfälle schwerbehinderter Kinder. Die Kosten für Medikamente, Arztbesuche, Hilfsmittel und Physiotherapeuten, werden durch Patenschaften der Friedenskinder finanziert.
Ein Herzensprojekt für die Friedenskinder im wahrsten Sinne des Wortes ist Vietnam. In Vietnam werden jährlich etwa zehntausend Kinder mit Herzfehlern geboren. Doch nur wenige Kliniken im Land sind in der Lage, Kinder erfolgreich zu behandeln. Das Zentralkrankenhaus in Hue in Mittelvietnam ist die Anlaufstelle für Kinderherz-Operationen im ganzen Land. Friedenskinder e.V. arbeitet hier eng mit der Klinik zusammen. Durch ein Abkommen mit der Klinik werden Operationen für Kinder aus besonders armen Familien zum Selbstkostenpreis durchgeführt.
Ein weiteres Projekt ist die Flutopferhilfe für Pakistan. Hier erlebte das Land im Sommer 2010 eine der schlimmsten Hochwasserkatastrophen der Geschichte. Die Friedenskinder haben im Dorf Mahay, im Nordosten Pakistans den Bau einer Grund- und Nähschule ermöglicht. Mittlerweile werden 114 Kinder in 7 Klassen unterrichtet. So auch mit den Projekten in Kenia, Kambodscha und Ruanda. Auch dort, wo die Not am Größten ist, werden Schulen errichtet, Brunnen gebaut, die durch Spenden der Friedenskinder finanziert und unterstützt werden.
Kinder, die aus den ärmlichsten Verhältnissen kommen oder Waisenkinder sind, können so mit Essen, Kleidung und dem nötigen Unterricht versorgt werden. Nur so haben die heranwachsenden Kinder und Jugendliche die Chance auf ein etwas besseres Leben.
Die ausführenden Projektleiter waren: Annette Wangelin für Sri Lanka, Ba Hai Nguyen für Vietnam, Carmen Hagedorn für Pakistan, Arevik Simonyan für Kambodscha, Petra und Paul Sauer für Kenia, Christoph Fischer für Ruanda und Maria Thul-Schuster für Deutschland.
Nach diesen Vorträgen zeigte sich der Bundesaußenminister Sigmar Gabriel sehr angetan von den Projekten. Während einzelner Vorträge ließ er sich dann auch einige Projekte näher erläutern. Anschließend sprach er den Friedenskindern große Anerkennung für ihre bis heute geleistete ehrenamtliche Tätigkeiten, aus. Er versprach auch im Rahmen seiner Tätigkeit als Außenminister bei eventuellen Fragen oder Problemen zu den einzelnen Ländern, den Verein zu unterstützen.
„Es ist ein sehr guter Verein, der großes leistet und der es verdient, in die Öffentlichkeit getragen zu werden“.