15 Jahre ehrenamtliche Entwicklungshilfe in Kenia

  •   2004   – Werder Bremen wird vor Bayern München Deutscher Fußballmeister
  • – Gerhard Schröder ist Bundeskanzler und will die Entwicklungshilfe in Kenia auf 50 Millionen verdoppeln
  • – In Koblenz planen der Lehrer Norbert Rink und Lehrlingswart Paul Sauer ein Entwicklungshilfeprojekt für Afrika

 

Mit Engagierten Schülern der Berufsbildenden Schule in Betzdorf-Kirchen (BBS) planten der Lehrer Norbert Rink und der Lehrlingswart Paul Sauer ein, eigentlich einmaliges, Projekt in einer strukturschwachen Region am Rande der Stadt Nakuru. Am Rande der viertgrößten Stadt von Kenia wollen sie einen Wassertank, zur Versorgung der Landbevölkerung mit frischem Trinkwasser, bauen.

2005   – Bau eines Wasserbehälters

Während des zweiwöchentlichen Aufenthalts bauen die 9 Auszubildenden mit ihren beiden Lehrern, auf einem Höhenzug am Außenrand der viertgrößten Stadt Kenias, einen 50 000 Liter fassenden Wassertank. Parallel zum aufwendigen Bau des Behälters haben die Kenianischen Mitarbeiter die fast 5 km lange Wasserleitung, als Zulauf von einem Tiefbrunnen zum neuen Wassertank, verlegt.

        

Am Schluss der Baumaßnahmen wurde das Wasser, zur Befüllung des neuen Tanks, freigegeben. Endlich, nach einigen Versuchen, sprudelte das Wasser. Leider nicht für lange. Beim Verlegen und verschweißen der kenianischen Wasserleitung sind undichte Stellen aufgetreten sodass der Tank nicht gefüllt werden konnte. — Ein zweites Projekt musste geplant werden.

 

(Gruppenbild: v.l. Norbert Rink, Paul Sauer, Auszubildende der BBS)

2006   – Bau einer Wasserleitung

In Deutschland wurde ein Container mit gespendetem Baumaterial gefüllt und auf dem Seeweg nach Kenia transportiert. Bei dem 14 tägigen Arbeitseinsatz beteiligten sich in diesem Jahr 19 Auszubildende, für Straßenbau und Wasserbau von der BBS, mit ihren beiden Lehrern. Es mussten 4,7 km Wasserleitung verschweißt und 80 cm tief unter die Erde vergraben werden. Trotz der 150 Höhenmeter fließt am Ende das begehrte saubere Trinkwasser in den 50 000 Liter Wassertank.

  

Zusätzlich wird in 2006 der Grundstein für ein weiteres Entwicklungshilfe Projekt gelegt. Es wird ein Grundstück erworben, auf dem eine Vorschule erstehen soll.

Die Gründer des MIRISA Projekt sind: Taita Mitei (Kenianer), Norbert Rink (BBS), Paul Sauer (Koblenz).

2007   – Bau der MIRISA Academy (Vorschule)

Durch die finanzielle Unterstützung des Verein „Kinder brauchen Frieden e.V.“ konnte Baumaterial für die Vorschule gekauft werden. Mit vereinten Kräften wurden in nur zwei Wochen die Rohbauten, für 3 Gebäude mit Fenster, Türen und Dächern, erstellt. Mit dabei waren neben dem Kontaktmann George Taita Mitei und seinen Kenianischen Freunden, 13 Helfer und ihr Lehrer Norbert Rink, von der BBS Betzdorf/Kirchen, und der Bauunternehmer Paul Sauer aus Koblenz.

      

Im Juli konnte bereits mit dem Unterricht begonnen werden. Durch Spenden und Projekt-Paten wird die Finanzierung für eine tägliche warme Mahlzeit sichergestellt.

      

2008   – Wegen Unruhen in Kenia, die durch die Wiederwahl des Präsidenten Mwai Kibaki entstanden, war eine Einreise für das Projektteam zu gefährlich. In der Vorschule wurde jedoch weiter unterrichtet.

2009   – Bau eines Spielplatz und Wassertank für die Vorschule

Wieder wird ein Container von Koblenz nach Nakuru geschickt. Die Fracht ist dieses Mal ein Spielplatz in Einzelteilen, Möbel für die Vorschule und Baumaterial für einen Wassertank. Wieder fliegen 15 Jugendliche auf eigene Kosten nach Kenia. Mit ihren Lehrern und den kenianischen Helfer wird der Spielplatz zusammen geschraubt und im Boden verankert. Der Spielplatz wird zum Highlight für die Kinder; die zum Spielen extra früher, vor Unterrichtbeginn, zur Vorschule kommen.

    

Parallel entsteht ein eigener Trinkwassertank auf dem Gelände der Vorschule. In den zwei Wochen schaffen die Helfer auch noch den etwa 300 m langen Graben auszuheben, der für den Anschluss, an die 2006 gebaute Wasserleitung, notwendig ist.

      

In diesem Jahr trennt sich Norbert Rink von dem Kenia Projekt und plant ein neues Projekt auf den Philippinen ( www.wir-bringen-zukunft.de ).

2010   – Bau der Mensa für die Vorschulkinder

Der „Eine“ verlässt das Projekt und andere „Neue“ lassen sich begeistern. Mit Heinz Tenbrink kommt ein erfahrener Schreiner und mit Max Sauer eine junge Generation zum Team. Als neuer Cheforganisator besucht Gerhard Wallauer, vor dem jährlichen Eintreffen des Hilfstrupps aus Deutschland, die MIRISA Vorschule. Er hat die schwierige Aufgabe, das Material für den Arbeitseinsatz zu organisieren.

In den 2 Wochen Aufenthalt entsteht eine seitlich offene, überdachte Mensa. Hier werden, von den 90 Kindern, nicht nur die täglichen Mahlzeiten eingenommen. Die Mädchen und Jungs sitzen sich an dem kreisrunden Tisch gegenüber.

        

Seit dem Frühjahr 2010 steht der neu gegründete Verein „Friedenskinder e.V.“ als ehrenamtliche Hilfsorganisation und Finanzier hinter dem Projekt. Für die Aufgaben in Kenia übernehmen Petra Schmidt-Sauer und Paul Sauer als Projektleiter die Verantwortung.

2011   – Wasserkonzept in der Vorschule

Bei der verhältnismäßig großen Dachfläche, der vier Gebäude, ist ein Auffangen des Regenwassers für die Nutzung des Schulgartens hilfreich. Oft halten die kräftigen Schauer nur eine viertel Stunde an.  Also werden einige Wassertanks gekauft und an strategischen Punkten mit den, teilweise neuen, Regenrinnen verbunden. Durch die geschickte Nutzung des Regenwassers hat es der Hausmeister und Gärtner James geschafft, dass es im Schulgarten bis zu drei Ernten im Jahr gibt.

      

Außerdem wurde auch wieder, zum wiederholten Mal, eine ärztliche Untersuchung für die Kinder organisiert . Zusätzlich, wegen der Hungersnot im Land, wurde eine befristete Versorgung für 160 Familien mit Rais, Mais und Bohnen organisiert.

  

2012 – Einführung eines Solarofen und Suche nach einem Baugrundstück

Nach dem Zusammenbau eines Solarofen wurde in einem Topf das Wasser abgekocht. Nach einer Vorführung konnte das Küchenteam von den Vorteilen für die Gesundheit der Kinder und Erwachsene überzeugt werden.

     

Mit dem Vorstandsbeschluss vom 9. Mai 2011 werden die Projektleiter mit der Planung eines möglichen Grundstücks für eine Grundschule beauftragt. Nach langer Suche wurde ein Grundstück von 145 x 107 Metern (15.515 m²) in Nähe der MIRISA Academy (Vorschule) gekauft. Durch das fachmännische Vermessen von Andreas Hemmerle und das eintragen der Maße in einen Lageplan, wird die Grundlage für die Planung der neuen Primary School erstellt.

      

2013 – Baubeginn der Primary-School (Grundschule) mit Grundsteinlegung

Im Oktober unterstützen 9 Helfer aus Deutschland die kenianische Bauarbeiter beim Ersten Bauabschnitt (Gebäude 1 und 2) für die MIRISA Primary Grundschule.

     

An der MIRISA Academy (Vorschule) können aus Zeitgründen nur kleinere Reparaturen vorgenommen werden.

Das Bau-Konzept der Primary Grundschule: 8 Schulklassen ( 4 Klassen-Gebäude a’2 Räume) zusätzlich  2  Verwaltungs Gebäude (mit Räumen für Küche, Rezeption, Materialraum, Verwaltung, Besprechungsraum) und 2 Toiletten-Gebäuden.
Je Klasse ca. 30 Schüler (bei staatlichen Schulen sind es bis 90 Schülern).
Kenianische Hilfsarbeiter erhalten pro Tag 4€; Facharbeiter 7€; Vorarbeiter Olourch 11€.

2014 – Bau des Sportplatz und Einweihung der 1.Klasse Primary-School

      

Im April besucht eine Delegation der Stiftung Fly & Help mit Reiner Meutsch das Projekt.

2015 – Wasserkonzept in der Primary-School

Beim Besuch im Oktober bestaunt die 5 Köpfige Mannschaft aus Koblenz den Bau-Fortschritt an der Grundschule. Das Zweite Klassen-Gebäude, auf dem Foto das linke Gebäude, ist bis auf die Inneneinrichtung fertig gestellt. Somit kann die 3. Klasse, im Januar 2016, mit dem Unterricht beginnen. Auf dem nächsten Foto ist das Gefälle auf dem Gelände zu erahnen.

     

Das aufgefangene Regenwasser wird, von dem am tiefsten gelegenen Wassertank, mit einer Pumpe in einen 10 000 Litertank, am höchsten Punkt des Schulgeländes, gepumpt. Durch den Höhenunterschied, zum tiefer gelegenen Schulgarten, reicht der Wasserdruck zur Bewässerung der Pflanzen aus.

    

Durch den mitgebrachten Solarkocher wird jetzt auch an der Primary School ständig abgekochtes Wasser zum Spülen, kochen und trinken zur Verfügung stehen. Für das Erstellen eines Buches „Zuhause in Kenia“ werden Fotos der Wohnhütten gemacht. Das Mitmachbuch soll Kindern und Erwachsenen das Leben in Kenia näher bringen.

      

2016 – Aufwendige Sanierung des Spielplatz in der Vorschule beginnt

Beim Besuch im Oktober organisieren Paul Sauer und Gerhard Wallauer neue Hölzer, um dringende Reparaturen an dem beliebten Spielplatz durchzuführen.      

Die Primary-School wächst um eine weitere Klasse an. Mit der 3.Klasse toben und lernen jetzt auf den beiden Grundstücken etwa die gleiche Anzahl Jugendlicher.

Auf dem Sportplatz der Primary treffen sich 6 Schulen, um sich einen Tag lang in Wettkämpfen zu messen und vielseitige Talente zu zeigen. Neben Staffelläufen und Wettrennen brachten vor allem andere Disziplinen wie Tauziehen, Hindernislauf, Hulahup, Reifenrollen und Sackhüpfen viel Begeisterung in der Schülerschar.

2017 – Weitere Schulgebäude entstehen; Spielplatzsanierung geht weiter

Am Spielplatz der Vorschule werden weitere Holz-Streben erneuert.

Die Arbeiter, der kenianischen Baumannschaft unter ihrem Vorarbeiter Olourch, bauen pünktlich zum Schuljahresbeginn das Vierte Schulgebäude (das 3. Klassengebäude,im Vordergrund das linke Gebäude) fertig.

  

Das Einmessen und fixieren für das Fünfte Gebäude (das Zweite Verwaltungsgebäude parallel zur Straße) wird mit Schnurgerüsten festgelegt.

Das Eingangstor wurde so verlegt, das die Jugendlichen zukünftig zwischen den beiden Verwaltungsgebäuden den Schulhof betreten.

2018 – Erweiterung der Wasserspeicher und Bau des letzten Schulgebäudes

Drei weitere Wassertanks a`10 000 Liter werden mit 2 weiteren Pumpen an das Bewässerungssystem des Garten angeschlossen.

 

Das Fünfte Schulgebäude, mit u.a. Rezeption und Materialraum, ist fertig.

     

Das letzte Schulgebäude der Primary-School ist im Bau und wir durften beim Richtfest mitfeiern. Bis zum Jahresende 2018 ist der Schulgebäude-Kreis vollenden. Vom nahegelegenen Hausberg sieht man die blauen Dächer, der Mirisa-Academy in der rechten Bildmitte und der Primary-School in der linken Bildmitte.

  

2019 – 15 Jahre Kenia Projekt

– Alle Gebäude der Primary-School stehen, vor dem Planungs-Ziel!

Wie es weiter geht  ???  werden wir von der Projektleiterin und dem Projektleiter nach Absprache mit der Leitung und der Lehrer-Mannschaft  der MERISA erfahren.

Verraten wurde schon mal, das es unter anderem ein Ziel gibt:

– AUSBILDUNG  der Mitarbeiter zur Eigeninitiative bei Reparaturen

Bei den Sponsoren und Unterstützern bedanken wir uns.

Ohne Sie ist ein solches Projekt nicht durchführbar.

 

 

Das waren nun 15 Jahre „Bautätigkeit“ in Kenia!

Damit Kinder Kinder sein dürfen

  

Das Erlebnis mit den kenianischen Kindern, und inzwischen schon Jugendlichen, kann jeder Helfer für sich in Worte fassen. Es sind so viele Emotionen und freudige Ereignisse die mit Namen und Kinder-Bilder verknüpft sind!

K-H Schuster