Overberg-Grundschule in Siershahn unterstützt die Arbeit der Friedenskinder
Sieshahn. Feierlaune- und Stimmung wehte über dem Gelände der Overberg-Grundschule ( OVGS ) in Siershahn, denn es gab mehrere Gründe, ein Schulfest zu veranstalten: Die feierliche Eröffnung des neuen Kletter-Parcours auf dem Schulgelände, und die Präsentation der Ergebnisse der Projektwoche „Natur und Technik“. Auf dem Schulhof der OVGS hatten sich bei bestem Wetter wahre Menschenscharen versammelt. Die Schülerinnen und Schüler der Klassen 1 bis 4, deren Angehörige, sowie viele Einwohner aus Siershahn und der Umgebung waren vor Ort. Eine regelrechte Menschtraube umgab Schulleiterin Carola Löffler, als diese in einer kurzen Ansprache die Gäste begrüßte, und auf das Schulfest vorbereitete. Zum Begriff „Natur und Technik“ hatten die verschiedenen Klassenstufen vorher festgelegte Themen während der Projektwoche zu erforschen. Die Klasse hatte das Thema „Wald“, die Klassen 2 das Thema „Müll“, die Klassen 3 das Thema „Wasser“ und die Klassen 4 das Thema „erneuerbare Energien.“ Spielerisch stellten die einzelnen Klassen durch Gesang, oder Tanz, vor großem Publikum, ihre Projektbegriffe vor. So wurde zum Beispiel durch Geräusche der Weg eines Regentropfens aus einer Wolke bis zur Erde dargestellt, auch mit Hilfe von Musikinstrumenten. Carola Löffler bedankte sich bei den Eltern und Großeltern, die insgesamt über 100 Kuchen gebacken hatten, nicht alle konnten deshalb in der Kuchentheke Platz finden. Nach der Eröffnungszeremonie, die vollkommen locker und ungezwungen über die Bühne ging, begaben sich die Besucher zum nahegelegenen Sport- und Spielfeld. Dort erfolgte nun die offizielle Einweihung des neuen Kletter-Parcours. Die Kinder konnten es kaum erwarten, bis Carola Löffler ihre Worte beendet hatte, um das schöne Spielgerät zu entern und zu testen.
Der Spendenlauf im Jahr 2018 brachte eine Rekordeinnahme von rund 16.000 Euro.
Zur Anschaffung des Klettergerüstes gehört unbedingt die Geschichte der Realisierung des Spielgerätes dazu. Im Mai 2018 veranstaltete die OVGS einen Spendenlauf im nahegelegenen Waldstück oberhalb der Schule. Jeder Schüler, der daran teilnahm, sollte sich einen Sponsor besorgen, der pro gelaufene Runde eine freiwillig festgelegte Prämie an die Schule zahlt. Nach dem Ende des Spendenlaufs konnte die Schulleitung ein schier sensationelles Ergebnis vermelden: Die Laufstrecke durch den Wald betrug pro Runde 700 Meter, die Kinder brachten es auf 2701 Runden, somit legten sie alle zusammen genau 1890 km zurück. Die Endberechnung ergab den unglaublichen Betrag von rund 16.000 Euro, den die Kinder der Schule im Sinne des Wortes „erlaufen“ hatten. Im Vorfeld war festgelegt worden, wie dieser Betrag aufgeteilt werden sollte: Die Hälfte kam dem Kinderhilfswerk der UNICEF zugute, also rund 8.000 Euro, die andere Hälfte wurde zwischen dem Projekt „Friedenskinder“ und der OVGS hälftig aufgeteilt. So standen der Schulleitung rund 4.000 Euro zur Anschaffung von Spielgeräten und Schulbüchern zur Verfügung. Die Kinder nahmen „ihr“ Spielgerät sofort voll unter Beschlag, schließlich hatten sie es durch ihre sportliche Betätigung regelrecht „erschwitzt“.
Gemütlicher Teil und Projekterkundung
Nach der Einweihung des Kletter-Parcours lud die Schulleiterin die Besucher zur Verweilen auf dem Schulhof ein, dort konnte bei Kaffee und Kuchen, oder Siede- und Rindswurst, geplauscht und gelacht werden. Da das Thema „Müll“ während der Projektwoche ganz oben auf der Agenda stand, hatte die Schulleitung im Vorfeld des Schulfestes beschlossen, kein Plastikgeschirr- oder Besteck herauszugeben. Jeder Besucher sollte sich von zuhause Teller, Bestecke und Tassen mitbringen, so wurde in Richtung Müllvermeidung mit gutem Beispiel vorangegangen. Anschließend konnten die Besucher sich in den Klassenräumen über die Ergebnisse der Projektionswoche informieren. Die Schulleiterin berichtete, dass die Projektwoche von Firmen und Behörden sehr gut unterstützt wurde. Die Westerwälder Abfallbeseitigung (WAB) stellte den Schülern der Klasse 2b beispielsweise sämtliche Tonnen zur Verfügung, die zur ordnungsgemäßen Trennung von Abfall vorhanden sind. Dabei konnten auch die Erwachsenen lernen, wie Bio-Müll, Altpapier, Wertstoffe und Restmüll richtig getrennt werden. Aus verschiedenen Materialien stellten die Schüler zudem kleine Kunstwerke her. Weiterhin führte der Revierförster von Siershahn mit den Schülern eine Waldbegehung durch, die Schüler vom Projekt Wasser besuchten die Kläranlage Ritzmühle. Beim Besuch einer Firma aus Siershahn, die sich mit erneuerbaren Energien befasst, konnten sich die Schüler auf den neuesten Stand bringen lassen, ein Mitarbeiter der Firma kam sogar in die Schule, um die Schüler mit weiteren Informationen zu versorgen.
Durch die breite Unterstützung des Elternbeirates, des Lehrerkollegiums, der Schülerinnen und Schüler der OVGS sowie von Eltern und Großeltern und Sponsoren, konnte die Schulleitung mit dem Verlauf des Schulfestes mehr als zufrieden sein. Auch für einen Außenstehenden war spürbar, dass auf dem Schulgelände, sowie zwischen allen erwähnten Beteiligten, eine heitere, entspannte Atmosphäre herrschte, die dem Anlass absolut gerecht wurde. Zudem ist die OVGS ein Paradebeispiel für gelungene Integration, weil viele Kinder teilnahmen, die aus unterschiedlichen Kulturkreisen stammen, da wurde kein Unterschied gemacht. Das ist wohl auch die erfolgreiche Philosophie der Overberg-Grundschule Siershahn.
17.06.2019 -Blick Aktuell