Nachrichten aus Sri Lanka
17. März 2021 Liebe Leser, während wir hier sehnsüchtig auf den Frühling warten, sind die Temperaturen in Sri Lanka bei hoch- sommerlichen 32 Grad und das im Schatten. Trotz der Hitze beschert die Corona-Pandemie auch den Menschen in Sri Lanka große Einschränkungen, wie uns unsere Projektleiterin, Frau Dr. Gayangi von Heimendahl berichtet. Die Maßnahmen sind ähnlich wie bei uns. In Gebieten mit besonders hohen Inzidenzwerten sind die Einschränkungen größer, ansonsten wurden Geschäfte und Märkte schrittweise wieder geöffnet. Nach dem ersten Schließen der Schulen wurde der Betrieb vorerst mit zwei Schichten Unterricht aufgenommen und seit dieser Woche sollen wieder alle Schulen und Kindergärten ganz geöffnet sein. Natürlich alles mit strikter Maskenpflicht.
Ohne die regelmäßige finanzielle Hilfe unserer Paten könnten wir uns nicht so erfolgreich für Kinder in Sri Lanka engagieren. Wir danken herzlich für die Unterstützung, das Vertrauen tut uns gut. Mit Frau Dr. von Heimendahl haben wir eine Partnerin vor Ort, auf die wir uns verlassen können. Die Zusammenarbeit mit ihr macht große Freude. Sie setzt das Geld sinnvoll ein und betreut „unsere“ Sorgenkinder. Leider musste wegen Corona unsere Reise nach Sri Lanka im letzten Jahr ausfallen und
wir wissen noch nicht, ob wir die Projekte in diesem Jahr besuchen können. Sie, liebe Paten, sollten aber unbedingt wissen, wie es unseren Patenkindern geht und auch, wie wir uns in Zukunft weiter in Sri Lanka engagieren wollen. Doch zuerst von den Kindern, die Sie bereits kennen:
Saumya und ihre beiden Töchter Ashini und Hashini trauern noch immer um die verstorbene Rushini. Beide Mädchen vermissen ihre Schwester, beide können mit Hilfe ihrer Mama oder Großmutter laufen. Die monatliche Unterstützung haben wir geringfügig gekürzt. Saumyas laufende Ausgaben für Medizin, Windeln, Hygieneartikel etc. für zwei behinderte Kinder sind niedriger. Sie ist hiermit einverstanden und bedankt sich bei allen Paten für die jahrelange Hilfe.
Sie kennen den tapferen Jungen Charith, der an der sogenannten Glasknochenkrankheitleidet. Er hat überglücklich im letzten Jahr die sogenannte „Mittlere Reife“ geschafft und nun zum Ziel, sein Abitur zu schaffen. Zum Glück hat er sich in der letzten Zeit keine weiteren Knochenbrüche zugezogen. Wir denken, dass die Medikamente und die
physiotherapeutischen Behandlungen geholfen haben, seine Krankheit besser in den Griff zu bekommen. Wir wollen Charith weiter begleiten und ihm helfen sein Schicksal zu meistern. Charith sagt, dass es ihm nur dank Ihrer Unterstützung besser geht und sehr dankbar für die Hilfe ist.
Auch Kaveesha kennen Sie bereits. Kaveesha geht es etwas besser, zumindest was sein allgemeines Befinden betrifft. Trotz vieler Operationen konnte seine Gaumenspalte nicht ganz geschlossen werden. Er hat nach wie vor Schluckbeschwerden beim Essen. Seine Mutter hat große Mühe ihn beim Füttern zum Schlucken zu bewegen. Wegen seiner geistigen Behinderung kann man ihm leider keine Gaumenprothese anpassen.
Und trotzdem gibt es etwas Schönes von Kaveeshas Familie zu berichten. Familie von Heimendahl und ihre Freunde haben gespendet, die Friedenskinder haben den Betrag um eine kleinere Summe aufgestockt und mit dem Geld konnte ein kleines Haus mit einem kleinen Garten gekauft werden. Kaveesha, so erzählt uns Gayangi von Heimendahl, sitzt viel im Garten und wirkt so auch viel glücklicher. Seine Eltern konnten ihr Glück kaum fassen, als sie in das Häuschen gezogen sind. Sie haben erst durch Familie von Heimendahl und den Friedenskinder Hilfe in ihrem Schicksal behafteten Leben erfahren. Danke an alle Unterstützer.
Der Kindergarten in Kaikawela musste vorübergehend wegen Corona geschlossen werden. Da sich in diesem Gebiet das Virus stark ausgebreitet hatte, mussten auch die Schulkinder zuhause bleiben. Nun dürfen alle Kinder vorerst wieder in Schule und Kindergarten. Von den Erzieherinnen und allen Eltern ein herzliches Dankeschön an die Paten.
Wir haben Frau Dr. von Heimendahl in 2020 den Erlös des Weihnachtsmarktes 2019 in Höhe von 3.500 Euro und in 2021 zusätzlich 4.000 Euro (der Weihnachtsmarkt 2020 musste leider wegen der Pandemie ausfallen) überwiesen. Hiermit wurden für Kinder eines Heims in Kilinochchi, ganz im Norden Sri Lankas, Wäsche, Matratzen, Kleidung und Hygiene-artikel besorgt.
Eine Blindenschule in Kilinochchi bekam einen Braille-Computer. In der Blinden- und Gehörlosenschule in Rathmalana, in der Nähe von Colombo, werden Reparaturen von vorhandenen Braillemaschinen ermöglicht. Weiterhin konnte Gayangi von Heimendahl einigen Kindern aus besonders armen Familien helfen, wie zum Beispiel einer Kindertagesstätte in Moratuwa. Diese Kita liegt in einer sehr armen Region. Die Erzieherinnen freuten sich, dass die Essensausgabe für die Kinder für einige Zeit finanziert werden konnte. Jede dieser Ausgaben ist belegt und ordnungsgemäß abgerechnet.
In seiner letzten Vorstandsitzung am 09. März 2021, die wegen der momentanen Situation wieder als Videokonferenz stattfinden musste, hat der Vorstand der Friedenskinder in 2021 weitere, größere Hilfsprojekte in Sri Lanka genehmigt. Wir wollen Kindern helfen, die aufgrund ihrer Behinderungen benachteiligt sind und nur durch Förderung und einer guten Schulausbildung ihr Leben einmal selbst meistern können. So werden wir Kosten in Höhe von ca. 21.000 Euro für nötige Reparaturen an der Blinden- und Gehörlosenschule in Rathmalana übernehmen. Die Schule wurde 1912 von britischen Kolonial-herren gegründet, mit der Unabhängigkeit im Jahr 1948 ging die Schule samt Grund und Boden an die Diözese von Colombo über. In dieser Schule werden 170 hörgeschädigte und 110 sehgeschädigte Kinder unter-richtet. Die meisten Schüler leben dort im Internat, da für sie der Weg zur Schule gerade auch wegen ihrer Behinderung nicht zu schaffen ist. Eine Sanierung der Schul- und Schlafgebäude ist dringend erforderlich.
Jaffna liegt ganz oben im Norden von Sri Lanka, hier befindet sich die Nuffield Schule für hörgeschädigte Kinder. Der Träger dieser Schule ist ebenfalls die Diözese Colombo. Es werden 140 hörgeschädigte Kinder unterrichtet, wovon auch hier die meisten im Internat leben. Damit die Kinder am Unterricht richtig teilnehmen können, benötigen sie Hörgeräte. Die meisten Kinder besitzen bereits welche, für 30 Kinder müssen neue angeschafft werden. Friedenskinder stellt das Geld für den Kauf in Höhe von ca. 29.000 Euro zur Verfügung. Wir freuen uns, dass wir hiermit weiteren 30 Kindern ein besseres Leben ermöglichen können.
Zum Schluss unseres Patenbriefes sagen wir Ihnen nochmals ganz herzlichen Dank für Ihre Treue, Ihr Vertrauen und Ihre Unterstützung, auch im Namen von Dr. Gayangi von Heimendahl und „unseren“ Kindern in Sri Lanka. Wünschen und hoffen wir doch alle, dass in absehbarer Zeit die Corona-Pandemie weltweit bekämpft werden kann. Bis dahin soll das Virus einen großen Bogen um uns alle machen. Bleiben Sie gesund.
Herzliche Grüße Annette Wangelin