Grundstück für Schule in Kenia gesucht
„Damit Kinder Kinder sein dürfen, das ist unser Motto. Aber damit das funktioniert, brauchen sie Erwachsene, die für sie da sind.“
Petra Schmidt-Sauer und ihr Mann Paul Sauer vom Verein Friedenskinder haben in Kenia die Vorschule des Vereins besucht und alles dafür in die Wege geleitet, dass jetzt auch eine Art Volksschule gebaut werden kann.
RZ Koblenz und Region vom Dienstag, 13. November 2012, Seite 18 (0 Views)
Grundstück für Volksschule in Kenia gekauft
Projekt Friedenskinder weiten Hilfe in der Nähe von Nakuru aus: Mädchen und Jungen sollen lernen und spielen dürfen
Von unserer Redakteurin Doris Schneider
M Koblenz/Nakuru. Post aus Koblenz und der Region hatten Petra Schmidt-Sauer und Paul Sauer im Gepäck, als sie die Kinder und Betreuer der Vorschule in Kenia besucht haben, die der Verein Friedenskinder vor fünf Jahren gebaut hat. Denn die Grundschulen in Arenberg und Dieblich und das Gymnasium auf dem Asterstein unterhalten Partnerschaften mit der Mirisa-Academy für drei- bis sechsjährige Kinder. Da wurden Briefe auf Deutsch und Englisch geschrieben und vorgelesen, Bilder gemalt. „This is a tree, das ist ein Baum“, hat ein Kind dazugeschrieben. Wer weiß schon genau, ob die Bäume in Afrika genauso aussehen wie hier?
Der Hauptgrund für den Besuch aber war ein anderer: Nach längerem Hin und Her ist es dem Verein gelungen, ein passendes Grundstück in unmittelbarer Nähe zu der Vorschule zu finden. Hier soll in den kommenden Jahren eine Volksschule entstehen: Wenn alles gut läuft, kann 2013 mit dem Bau der ersten beiden Klassen, eines kleinen Verwaltungsgebäudes und der Sanitärräume begonnen werden. Dann könnte bald die älteste Gruppe aus der Vorschule hier eingeschult werden.
Die „Primary“ soll für deutsche Verhältnisse normale, für kenianische Verhältnisse traumhafte Voraussetzungen bieten: Während in den staatlichen Schulen etwa 80 Kinder von einem Lehrer betreut werden, sollen es in der Friedenskinder-Schule rund 30 sein. Denn den Vereinsmitgliedern ist es besonders wichtig, dass die Kinder gut ausgebildet werden. Lernen hat auch schon in der Vorschule einen ganz anderen Stellenwert als bei uns im Kindergarten: Die Mädchen und Jungen sprechen Kisuaheli und Englisch, wenn sie die Vorschule verlassen, sie können das Alphabet und die Grundrechenarten.
Aber auch das Spielen kommt nicht zu kurz. „Wenn Pause ist, machen alle zusammen Kreis- oder Ballspiele“, berichtet Petra Schmidt-Sauer. Wenn ein Kind mal abseits steht, kümmern sich die anderen um es. „Hier sind sie oft so gelangweilt und wissen nichts mit sich anzufangen“, beobachtet die Arenbergerin. „In Kenia ist eine wahnsinnige Disziplin beim Lernen, aber auch eine überschäumende Lebensfreude.“
Finanziert werden soll der Bau der neuen Schule aus Vereinsmitteln und mithilfe von Sponsoren und Spendern. Da ist über viele Jahre ein fester Kern aufgebaut worden, auf den man sich verlassen kann, sagt Paul Sauer. Die Unterhaltung der Schule soll – wie es auch bei der Vorschule läuft – über feste Patenschaften abgedeckt werden. Mit 20 Euro pro Monat kann man eine solche Schulstelle finanzieren.
Allerdings wird der Verein es vermutlich nicht leisten können, wie in der Vorschule die Kinder der „Primary“ alle mit Mahlzeiten zu versorgen. „Das sind ja dann am Ende neben unseren 90 aus der Vorschule acht Klassen à 30 Schüler“, sagt Paul Sauer.
Z Paul Sauer und Petra Schmidt-Sauer informieren über das Kenia-Projekt der Friedenskinder mit einer Diashow am Donnerstag, 15. November, 19.30 Uhr, im Caritas-Haus in Koblenz-Arenberg. Gäste sind willkommen.
RZ Koblenz und Region vom Dienstag, 13. November 2012, Seite 18 (0 Views)