Benefitzkonzert in Lahnstein
Hoffen auf viele Gäste am 2. Oktober (von links):
Oberbürgermeister Peter Labonte, Projektleiter Arif Minhas, Roman Klein (stellvertretender Vorsitzender „Friedenskinder“), Dieter Isenberg von GIG-Concerts, Bernd Wangelin (Vorsitzender „Friedenskinder“) und Sänger Bill Marsh. M Foto: Thorsten Stötzer
Django macht für Pakistan Musik
Großes Benefizkonzert am 2. Oktober in Lahnstein – Anfragen bei Niedecken und Maffay
Lahnstein. Lahnstein steht vor einem großen Musikereignis, das den Flutopfern in Pakistan zugute kommt. Am Samstag, 2. Oktober, spielen und singen ab 20 Uhr (Einlass: 19 Uhr) Django Reinhardt and Friends in der Stadthalle. Der Koblenzer Künstler steht zusammen mit seinen Brüdern Mike, Moro, Bawo und Sascha sowie seiner Tochter Loraine auf der Bühne.
Doch die bekannte Musikerfamilie bleibt nicht unter sich. Wie es jetzt bei einer Pressekonferenz hieß, wirkt beispielsweise auch Rolf Stahlhofen mit, der Ex-Frontmann der Söhne Mannheims. Bill Marsh kommt aus Trier angereist, um mit Django Reinhardt zu singen. Leslie Morrison, die Interpretin des offiziellen Lieds für die Bundesgartenschau 2011, und Opernsängerin Paula Andress stehen außerdem auf der Besetzungsliste.
Claudia Felke vom Stadttheater Koblenz, Roland Alken und Bawo Deyé treten ebenfalls auf. Wie Dieter Isenberg von der GIG Concerts GmbH sagte, laufen sogar Anfragen, um BAP-Chef Wolfgang Niedecken und Peter Maffay nach Lahnstein zu holen. Verbindliche Zusagen lägen aber in beiden Fällen noch nicht vor. Die musikalisch facettenreiche Veranstaltung soll mindestens bis 22.30 Uhr dauern.
Als Veranstalter engagiert sich der Verein „Friedenskinder“ aus Koblenz gemeinsam mit der Lotto-Stiftung Rheinland-Pfalz und GIG-Concerts. Alle Künstler treten unentgeltlich auf, die Stadt Lahnstein hat einen Mieterlass für die Halle gewährt. Für Django Reinhardt ist das Benefiz-Konzert eine „Herzensangelegenheit“, weil er der ethnischen Minderheit der Sinti angehört, die vor 800 Jahren aus dem heutigen Pakistan nach Europa auswanderten.
Der 120 Mitglieder starke Verein „Friedenskinder“ hat sich erst im Mai gegründet und ist aus der Koblenzer Arbeitsgruppe der Organisation „Kinder brauchen Frieden“ hervorgegangen, erklärte der Vorsitzende Bernd Wangelin. Von früheren Benefiz-Aktionen bestand noch Kontakt zu Django Reinhardt. Der weltweit sozial agierende Verein will nun im von der Flut betroffenen Indus-Tal der Bevölkerung helfen.
Konkret geht es um ein Projekt in der Nähe der Stadt Layya in der Provinz Punjab, dessen Kosten Wangelin auf 40 000 Euro beziffert. Arif Minhas, ein seit 1985 in Deutschland lebender Pakistani, stellte als Leiter des Vorhabens Einzelheiten vor. „Schwerpunkt der Hilfe sind die Kinder“, erläuterte er und berichtete von Problemen durch Seuchengefahr und angeschwemmte Minen.
So sollen ab Oktober Tiefbrunnen gebohrt und Spezialnahrung für geschwächte Kinder verteilt werden. Vor Jahren hatte Minhas bereits nach dem Erdbeben in Kaschmir einem 2800 Meter hoch gelegenen Dorf über den Winter geholfen, damals unterstützte auch die RZ-Leserinitiative „HELFT UNS LEBEN“ das Projekt.
Die Schirmherrschaft für das Benefizkonzert hat Lahnsteins Oberbürgermeister Peter Labonte (CDU) übernommen. Er kennt Django Reinhardt vom Fußballplatz und aus dem Wahlkampf und war schon mal für die Veranstaltung in der frisch renovierten Stadthalle. Über 900 Karten in drei Preiskategorien von 12,50 Euro bis 40 Euro sind zu haben, der Vorverkauf läuft.
Thorsten Stötzer
Rh.-Lahn-Ztg. Bad Ems vom Mittwoch, 22. September 2010, Seite 17 (0 Views)