Mitgliederbrief vom 30.04.2011

Liebe Mitglieder,
seit unserem letzten Mitgliederbrief ist einige Zeit vergangen. Bald ist unser Verein „Friedenskinder e.V. Koblenz “ ein Jahr alt. Wir freuen uns sehr, dass wir nun schon
146 Mitglieder zählen. Mit Stolz können wir auf schöne Aktionen im letzten Jahr
zurückblicken, können Ihnen von vielen großen und kleinen Spenden berichten, die
uns Menschen aus den verschiedensten Anlässen anvertraut haben und die dazu beigetragen haben, den Kindern in unseren Projekten zu helfen.
Am 9. April 2011 fand die erste Mitgliederversammlung der Friedenskinder statt.
Nach den Berichten des Vorstandes, des Schatzmeisters und des Kassenprüfers wurde der Vorstand entlastet und ohne Gegenstimme ein neuer Vorstand gewählt.
Hier sind die Vorstandsmitglieder:
 Bernd Wangelin, erster Vorsitzender
 Roman Klein, stellvertretender Vorsitzender
 Alexandra Künster, stellvertretende Vorsitzende
 Karl-Heinz-Schuster, Schatzmeister
 Susanne Wangelin, Schriftführerin
 Petra Schmidt-Sauer, Beisitzerin Projekt Kenia
 Ba Hai Nguyen, Beisitzer Projekt Vietnam
 Arif Minhas, Beisitzer Projekt Pakistan
 David Wangelin, Beisitzer Organisation, Technik und Projektarbeit
Als Kassenprüfer wurden Johannes Laures und Dr. Jürgen Klug gewählt.
Zwischen den Tagesordnungspunkten, für die ein formeller Ablauf gegeben sein musste, haben die Projektleiter von den Projekten in Kenia, Sri Lanka, Vietnam und Pakistan berichtet und Fotos gezeigt.
Wir möchten Ihnen gerne von unseren Projekten berichten. Bitte haben Sie Verständnis dafür, dass wir die einzelnen Projekten nur kurz beschreiben können. Wir sind mit unserem Webmaster Klaus Karok bemüht, alle Neuigkeiten aus den Projekten und Hinweise zu Aktionen in unsere Homepage zu stellen.
Fangen wir mit Sri Lanka an, dort ist unser kleinstes Projekt. Im Süden Sri Lankas
unterstützen wir durch Patenschaften die alleinerziehende Mama Saumya mit ihren
achtjährigen Drillingen. Alle drei Mädchen sind geistig und körperlich behindert als Frühchen zur Welt gekommen. Die Mama, selbst wegen ihrer Polioerkrankung stark gehbehindert, hatte durch Näharbeiten für den Unterhalt ihrer Familie gesorgt. Neben der Versorgung und Pflege der Kinder blieb keine Zeit, die Mädchen zu fördern. Durch unsere Paten wird das Auskommen der Familie und ein Physiotherapeut finanziert. Seit die Kinder mehr Förderung bekommen, haben sie gute Fortschritte gemacht.
Wenn Not am Mann ist, können die Friedenskinder auch schnell und effektiv helfen. Hier ein Beispiel. Auf der Einladung zur Mitgliedersammlung haben wir Sie schon auf die schöne Tulpen-Aktion im Blumenhaus Hild hingewiesen. Viele Leute kamen um Tulpen zu kaufen, es waren über 1500 Tulpen. Durch die Verdoppelung des Betrages durch ein Vereinsmitglied konnten wir 3068 Euro nach Sri Lanka überweisen. Das Geld reicht aus. Die Familie, die mit ansehen musste, wie die flutartigen Regenfälle ihr Lehmhaus in der Mitte weg schwemmte, kann hiervon mit Hilfe von Nachbarn ein Haus bauen und die vier Kinder werden in einem festen Zuhause aufwachsen können.
Von unserem Kenia-Projekt, der Mirisa-Academy in Nakuru können wir ebenfalls nur
Positives berichten. Der Schulbetrieb läuft reibungslos, die Schüler sind motiviert bei der Sache und gehen gerne zur Schule. In Kenia lernen die Kinder in Vorschulen bereits lesen und schreiben. „Unsere“ Kinder erhalten einen guten Start und haben schon beste Voraussetzungen für die weiterführende Grundschule erworben.
Eltern und Kinder sind für die tägliche Verköstigung der Kinder dankbar. Dank der gut
funktionierenden Wasserversorgung bringt der Garten, der sich auf dem Schulgebäude befindet, reiche Ernte. Die Köchin freut sich, dass sie das Gemüse direkt aus dem Garten in ihren Speiseplan aufnehmen kann. Im Oktober d. J. werden die Projektleiter Petra Schmidt-Sauer und Paul Sauer mit weiteren sechs Friedenskindern nach Kenia reisen.
Wichtig ist uns, Ihnen zu sagen, dass alle Teilnehmer auf ihre eigenen Kosten reisen. Die Friedenskinder freuen sich auf den Besuch, zumal sie von früheren Aufenthalten in Nakuru wissen, dass sie bei Lehrern, Mitarbeitern und den Kindern herzlich willkommen sind. Die Gruppe wird im Herbst nötige Reparaturen an der Schulanlage vornehmen. Das Hauptanliegen ist allerdings die erste Sondierung für den geplanten Bau einer Grundschule.
Nun zu Vietnam. Durch einen großzügigen Spender aus Koblenz und weiteren
Einzelspenden ist es den Friedens-kindern möglich, in der Stadt Hue in Vietnam in diesem Jahr vierundvierzig herzkranke Kinder operieren zu lassen. Das bedeutet, dass
vierundvierzig Kindern zu einem menschenwürdigen Leben verholfen wird. Es sind Kinder, deren Eltern zu arm sind, die etwa 1000 Euro für eine lebensrettende Operation aufzubringen. Kinder, die durch ihre Krankheit und Schwäche nie lachen gelernt haben, nie mit anderen Kindern spielen konnten, werden bald wie normale Kinder am Leben teilnehmen können. Sie sehen, besonders in diesem Projekt können wir unseren Leitspruch – Damit Kinder Kinder sein dürfen – verwirklichen. Unser Projektleiter Ba Hai Nguyen ist zur Zeit wieder in Vietnam. Auch er fliegt immer auf eigene Kosten. Herr Nguyen übergibt Schwester Hue das Geld für neunzehn Operationen und hält Kontakt zu den Familien der operierten KInder.
Arif Minhas, der Projektleiter Pakistan ist zur Zeit wieder in Pakistan zu einem zweiten
Hilfseinsatz für die Flutopfer. Helft uns Leben und wir Friedenskinder waren glücklich über die Hilfe, die Arif mit seinen pakistanischen Freunden beim ersten Einsatz für die von der Flut betroffenen Menschen im Industal geleistet haben. Helft und Leben, die bereits den größten Anteil der ersten Aktion für die Flutopfer getragen haben, waren von der Arbeit und der genauen Abrechnung unseres Vorstandsmitglieds Arif Minhas überzeugt und haben uns weitere 60.000 Euro Spenden übergeben. Arif und sein bewährtes Helferteam leisten auch dieses Mal hervorragende Arbeit.
Die Versorgung mit sauberem Trinkwasser ist auch jetzt Prämisse. Die Männer bohrten auch jetzt in weiteren Dörfern Wasserbrunnen. Um die hygienischen Verhältnisse grundsätzlich zu verbessern, baten die dortigen Gesundheitsbehörden Toiletten zu bauen. Bedürftigen Familien wurde Material zum Aufbau ihrer von der Flut zerstörten Häuser übergeben und wenn es nötig war, haben die Männer auch praktisch geholfen. Auch dieses Mal konnte Arif an Mütter unterernährter Kinder proteinhaltige Nahrung verteilen. Die Nahrung wurde uns auch jetzt wieder von einer deutschen Firma kostenlos zur Verfügung gestellt.
Bereits bei seinem ersten Einsatz lernte Arif die fünfzehnjährige Sher Bano kennen. Das Mädchen musste dringend am Kopf operiert werden. Es bestand die Gefahr, dass die entzündeten Ausschläge bösartig werden. Friedenskinder hat die Kosten der Operation übernommen. Das Mädchen wurde in Islamabad operiert. Sie ist auf dem besten Weg wieder ganz gesund zu werden. Vor einer Woche erreichte uns ein weiterer Hilferuf von Arif. Er lernte eine vierundzwanzigjährige Frau, Mutter eines vierjährigen Kindes kennen. Die junge Frau hat eine schlimme Herzerkrankung. Sie hatte ständig Atemnot. Sie lebt allein mit ihrem Kind und hat kein Geld für eine Operation. Auch hier konnten die Friedenskinder helfen und die Kosten für die Operation übernehmen. Die junge Frau wurde am Herzen operiert. Sie liegt in einem Krankenhaus in Islamabad und wir hoffen, dass sie wieder gesund wird und ihrer kleinen Tochter eine liebe Mutter sein kann.
Wir wissen, dass wir nicht allen bedürftigen Menschen helfen können. Aber wir sind sicher, das es richtig ist, hier geholfen zu haben. Beide hatten in ihrer großen Not das Glück, jemanden kennen zu lernen, der sich für sie einsetzt, nach Hilfe fragt und die medizinische Behandlung in die Wege leitet.
Diese Hilfen können wir natürlich nur leisten, weil uns viele Menschen vertrauen und unsere Projekte unterstützen, sei es durch Spenden, Patenschaften oder eine Mitgliedschaft. Ihnen allen herzlichen Dank.
Nun möchten wir Sie noch auf einige Aktionen hinweisen.
Am 25. Mai 2011 haben die Friedenskinder eine Aktion im Bunten Klassenzimmer am
Deutschen Eck auf der Buga in Koblenz. Patrick Addai, der ghanaische Kinderbuchautor wird auftreten und Kinder und Erwachsene mit Geschichten aus Afrika verzaubern. Herr Addai liest um 9.30 Uhr, 10.30 Uhr und 12.30 Uhr. An den zwei nächsten Tagen wird er Grundschulen in Koblenz und Neuwied besuchen.
Am 29. Mai 2011 werden wir unsere Freunde von der Stiftung Kinderseele unterstützen. Die Stiftung Kinderseele ist eine gemeinsame Gründung der Heilpädagogischen Kinder- und Jugendhilfe (HKJ) Thüringen gGmbH und HKJ Rheinland-Pfalz gGmbH. Beide Jugendträger haben es sich zur Aufgabe gemacht, Kindern aus schwierigen familiären Verhältnissen ein Aufwachsen in Liebe, Geborgenheit und Sicherheit zu ermöglichen.
Am 13. Mai 2011 startet im Erfurter Stadion ein Sponsorenlauf, bei dem Läufer die Strecke von 577 km, natürlich in kleineren Etappen, zurücklegen, um Geld für die gute Sache zu erzielen. Am 29. Mai werden die Läufer in Koblenz-Oberwerth an den Rheinwiesen eintreffen. Dort wird ein Familienfest stattfinden, es gibt Spiele, Essen und Trinken. Wir laden Sie herzlich ein mit uns, den Läufern und vielen Kindern zu feiern.
Die Koblenzer Keramik-Künstlerin Rita Klein, die uns wieder unterstützt, stellt ihre Kunst im Coenen Palais in Koblenz-Ehrenbreitstein aus. Frau Klein spendet den Friedenskindern 50 % des Verkaufserlöses ihrer Vernissage am 11. Juni .2011. Sie sind herzlich eingeladen, die Ausstellung, die vom 11. Juni bis 03. Juli 2011 stattfindet, zu besuchen.
Zum Schluss danken wir Ihnen für Ihr Interesse. Wir bitten Sie, den Friedenskindern auch weiterhin treu zu bleiben. Eine gute Zeit für Sie und all Ihre Lieben.
Herzliche Grüße
Ihr
Bernd Wangelin