Herz-OPs in Hue, Vietnam
Herz-Operationen für Kinder in Hue, Vietnam
Im Dezember 2008 erreichte Ba Hai Nguyen ein Hilferuf von Schwester Anna Hue aus Zentralvietnam. Schwester Hue, die der christlichen Ordensgemeinschaft „Men Thanh Gia“ angehört, organisiert seit 2002 Gelder für die Operationen von herzkranken Kindern, die aus besonders armen Familien stammen. Die Kinder leben größtenteils in der Mitte des Landes und im ehemaligen Nord-Vietnam, wo der Vietnamkrieg am heftigsten tobte. Die Eltern sind Fischer, Bauern oder Tagelöhner, deren monatliches Einkommen zwischen 20 und 60 Euro liegt.
Leidet ein Kind aus einer solchen Familie von Geburt an an einem Herzfehler, so hat es praktisch keine Chance auf eine Operation. Ein schleichender Tod ist häufig die Folge.
Andere Familien sind arm und – bedingt durch die ärztlichen Untersuchungen,Aufenthaltskosten im Krankenhaus und Medikamente für ihre Kinder – hochverschuldet. Um in die Klinik der Stadt Hue zu kommen, müssen sich viele Eltern sogar das Geld für die Busfahrkarte leihen.
Die Spendenaufrufe von Schwester Anna Hue fanden in den vergangenen neun Jahren eine so große Resonanz, dass mehr als 1300 Herz-Operationen durchgeführt werden konnten. Die Ordensgemeinschaft übernimmt in solchen Fällen die Aufnahmekosten der Klinik von etwa 30 Euro. Sie hat auch erreicht, dass die Operationskosten für arme Familien fast um die Hälfte gesenkt wurden. Nur die anfallenden Kosten stellt die Klinik ihr noch in Rechnung. Diese liegen je nach Umfang und Schwierigkeit des Eingriffs bei etwa 1200 bis 2500 Euro.
„Friedenskinder“ wollen langfristig helfen. Daher wurde das Projekt Herz-OPs im Jahr 2010 ins Leben gerufen.
Und so begann es:
Der in Bonn lebende Ba Hai Nguyen bat seinen Freund Bernd Wangelin um Unterstützung für das Projekt. Der in Bonn lebende Ba Hai Nguyen bat seinen Freund Bernd Wangelin um Unterstützung für das Projekt. Innerhalb von zwei Wochen kamen aus seinem Freundeskreis 9000 Euro für Herzoperationen zusammen. Ba Hai und seine Frau Helena Nguyen übergaben das Geld im Januar 2008 an Schwester Anna Le Thi Hue in der alten vietnamesischen Kaiserstadt Hue.
Mit Hilfe der tollen Spende aus Deutschland konnten sechs Kinder erfolgreich am Herzen operiert werden. Eigenmittel des Ordens sowie Rückzahlungen von Krankenversicherungen ermöglichten drei weitere Operationen. Allen operierten Kindern ging es bald gut und konnten entlassen werden. Sie und ihre Familien leben nicht mehr in ständiger Angst. Sie können laufen und spielen.
Endlich dürfen diese Kinder Kinder sein.
Seit 2008 konnten die Helfer aus Deutschland insgesamt 34 Kindern das Leben retten. Auch der Verein „Friedenskinder“ unterstützt seit 2010 dieses Projekt. „Unser Verein will diesen Kindern weiterhin helfen – sei es bei der medizinischen Nachsorge oder ihrer späteren Ausbildung. Wir wollen, dass sie eine bessere Zukunft haben“, sind sich Ba Hai Nguyen und Bernd Wangelin einig.
Der Verein „Friedenskinder“ arbeitet seit vielen Jahren eng mit der Stiftung „Wirtschaft hilft Hungernden“ zusammen. Die Stiftung mit Sitz in Bonndorf ist unter der Federführung des Gründers Claus Ruff in Vietnam seit 1996 aktiv. Die Stiftung hat zahlreiche Projekte in Vietnam ins Leben gerufen, sie hat unter anderem mehr als 900 Herz-Operationen für Kinder finanziert.
Vor wenigen Wochen hat ein großzügiger Spender aus Koblenz Ba Hai Nguyen und Schwester Anna Hue das Geld für 40 weitere Herz-Operationen zugesichert. Davon werden im Februar die Mittel für zwölf Operationen an das Zentrale Krankenhaus in Hue überwiesen. Wenn diese erfolgreich abgeschlossen sind, kommen die nächsten kleinen Patienten an die Reihe. Damit auch sie die Chance auf Gesundheit und ein glückliches Leben haben.
Ende 2013 wurde das 260ste Kind am Herzen operiert, allen Kindern geht es gut wie Schwester Anna Hue berichtete. Wir sind froh über die nicht nachlassende Unterstützung vieler Spender, die sich besonders für diese Kinder engagieren, es ist großartig.