Verein rettet Babys in Vietnam

vietnam1Der Koblenzer Verein Friedenskinder übernimmt die Kosten für Herz-Operationen von Babys in Vietnam.
Lebenshilfe Projektleiter Hai Nguyen berichtet: „Die Familien sind überglücklich“
Von unserer Redakteurin Doris Schneider
M Koblenz/Vietnam. Sechs Kinder lagen in der Klinik, als Ba Hai Nguyen vom Koblenzer Verein Friedenskinder in Vietnam war. Sechs schwer herzkranke Kinder aus armen Familien, die ohne die Hilfe von außen die Operationen niemals hätten bezahlen können. Die Kinder wären unweigerlich gestorben – jetzt aber können sie leben.
Fast auf den Tag genau fünf Jahre ist es her, dass Ba Hai Nguyen einen Hilferuf von Schwester Anna Hue aus Zentralvietnam bekam. Seine Mutter unterstützt die Ordensschwester schon lange, so war der Kontakt entstanden. Bereits seit 2002 „erbettelt“ die Schwester Gelder für die Operationen von herzkranken Kindern, die aus besonders armen Familien stammen. Die Kinder leben größtenteils in der Mitte des Landes und im ehemaligen Nord-Vietnam, wo der Vietnamkrieg am heftigsten tobte.

Die Eltern sind Fischer, Bauern oder Tagelöhner, deren monatliches Einkommen zwischen 20 und 60 Euro liegt. Leidet ein Kind von Geburt an an einem Herzfehler, so hat es praktisch keine Chance auf eine Operation. Ein schleichender Tod ist häufig die Folge.
Die Koblenzer Friedenskinder helfen, wo sie können. Sieben Operationen sind jetzt wieder möglich, hat Ba Hai Nguyen der Ordensschwester versprechen können. Etwa 1200 Euro kostet eine Operation. Darin enthalten sind nicht nur die eigentlichen Kosten für den medizinischen Eingriff, sondern auch für die Anreise der Familie und die Verpflegung. „Oft ist es so, dass die Mutter mit im Bett schläft und der Vater darunter“, hat Ba Hai Nguyen beobachtet.
Rund 1500 Kinder hat Schwester Anna in den vergangenen elf Jahren retten können. Sie lebt selbst in einer kleinen Kammer und gibt alles, was sie hat, für „ihre“ Kinder. Und nicht nur das: Die sechs Nonnen der Gemeinschaft geben auch den Dorfbewohnern Zuflucht, wenn sie – wie jüngst – bei Hochwasser aus ihren Häusern flüchten müssen. „Nebenbei“ betreiben die Schwestern eine kleine Vorschule für Kinder aus sehr armen Verhältnissen. Sie haben ein kleines Waisenhaus und pflegen Leprakranke. Und sie haben eine Art Schule für behinderte Kinder gegründet. Am Anfang sind die Kinder mit dem Moped abgeholt worden. Doch jetzt haben die Nonnen einen alten Bus, den der Verein Friedenskinder gespendet hat.
Y Weitere Infos im Internet unter www.friedenskinder.de
RZ Koblenz und Region vom Mittwoch, 15. Januar 2014, Seite 15 (0 Views)
RZ Linz, Neuwied vom Freitag, 17. Januar 2014, Seite 23 (0 Views)